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Orthopädie unter neuer Leitung

Orthopädie unter neuer Leitung

Prof. Dr. Marcel Betsch bringt seine herausragende Kompetenz in der Orthopädie und insbesondere im Bereich der Gelenkchirurgie ans Uniklinikum Erlangen

Das Uniklinikum Erlangen baut seine Versorgungsstrukturen im Bereich der Orthopädie aus. Prof. Dr. Marcel Betsch hat die Leitung des Fachbereichs innerhalb der Unfallchirurgischen und Orthopädischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Mario Perl) des Uniklinikums Erlangen zum 01.08.2022 übernommen. Marcel Betsch besetzt nun die Professur für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Der neue Lehrstuhlinhaber vereint ab sofort klinische Praxis, Forschung und Lehre in einer Hand. Mit ihm gewinnen das Uniklinikum Erlangen sowie Patientinnen und Patienten aus ganz Nordbayern einen erfahrenen Orthopäden, der vor allem im Bereich der Gelenkchirurgie eine beeindruckende Expertise vorweisen kann.

„Für mich ist Erlangen ein unglaublich spannender Ort, der durch eine exzellente Universität und ein Uniklinikum mit beeindruckender Fachkompetenz sowie einem herausragenden nationalen und internationalen Ruf besticht“, sagt Marcel Betsch. „Die Ausgangslage, um hier eine Orthopädie weiter zu entwickeln, die das gesamte Spektrum muskuloskelettaler Verletzungen und Erkrankungen bei Erwachsenen und Kindern abdeckt, ist deutschlandweit einmalig.“ Die gemeinsame Versorgungsstruktur von Orthopädie und Unfallchirurgie unter einem Dach kombiniert und optimiert Behandlungskonzepte in der muskuloskeletalen Chirurgie. Zur Neuausrichtung der Versorgungsstrukturen gehört unter anderem die Etablierung eines hochmodernen Gang- und Forschungslabors. Hier soll zukünftig an innovativen und neuartigen Therapieansätzen geforscht werden.

In seinem Arbeitsalltag ist Prof. Betsch vor allem im Operationssaal anzutreffen. Hier profitieren seine Patientinnen und Patienten unter anderem von seinem umfassenden Know-how im Bereich der Primär- und Revisionsendoprothetik und der gelenkerhaltenden Chirurgie des Schulter-, Ellenbogen-, Hüft-, Knie- und Sprunggelenks. Der gebürtige Schwabe ist zudem ein ausgewiesener Experte in der Knorpeltherapie und nimmt in diesem Zusammenhang auch Knorpelzelltransplantationen vor. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten gehören das Tissue Engineering, also die künstliche Herstellung von Gewebe im Labor zu Forschungs- und Therapiezwecken, und das 3-D-Bioprinting. „Die großen Vorteile des präzisen 3-D-Drucks gegenüber der konventionellen Produktion von Geweberegeneraten zeigen sich etwa bei der Behandlung von Knorpel- und Knochendefekten“, so Prof. Betsch.

Expertentipp zur Prävention

Auch wenn Prof. Betsch seinen Patientinnen und Patienten gern mit gelenkerhaltenen oder gelenkersetzenden Maßnahmen hilft, empfiehlt er, Hüft-, Knie- oder Sprunggelenksschäden vor allem mit adäquater Belastung und mit regelmäßigem Training frühzeitig vorzubeugen: „Der menschliche Körper ist ein wahrer Meister der Anpassung. Das hat einerseits einen großen Nutzen, wenn man etwa an die Regulierung des Herzschlags oder an die Reaktion der Pupille bei unterschiedlichen Lichtverhältnisse denkt. Andererseits kann diese Fähigkeit aber auch Probleme mit sich bringen; zum Beispiel dann, wenn es um die Muskulatur und um die Gelenke geht. Getreu dem Motto ‚use it or lose it‘ kann zu wenig oder zu viel Belastung zu einer negativen Anpassung führen und die Funktionalität beeinträchtigen. Das heißt: Muskelmasse nimmt ab oder wird verletzt, Gelenke versteifen oder verschleißen.“ Training unterstütze den Körper dabei, die Muskelmasse und die Knochendichte und damit die Muskelspannung und Stabilität möglichst bis ins hohe Alter zu erhalten.

Geballtes Wissen im Gepäck

Marcel Betsch studierte bis 2006 Humanmedizin in Tübingen und begann anschließend seine Facharztausbildung in Düsseldorf und absolvierte Weiterbildungen in Portland (Oregon, USA) und Aachen. 2008 promovierte er zum Thema „Die Entwicklung eines berührungslosen Systems zur Messung der Wirbelsäulenhaltung unter dynamischen Bedingungen“. Für Forschungsaufenthalte zog es den heute 42-Jährigen von 2012 bis 2014 erneut nach Portland und für ein Fellowship Training nach Toronto (Kanada). Nach seiner Tätigkeit als Oberarzt sowie Leiter und Gründer der Forschungsgruppe „Nicht-invasive Wirbelsäulen- und Bewegungsanalyse“ in Aachen in den Jahren 2015 bis 2019 leitet er seit 2021 die Sektion Endoprothetik und Gelenkerhaltende/Arthroskopische Chirurgie am Universitätsklinikum Mannheim.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Marcel Betsch
09131 85-33272
unfallchirurgie(at)uk-erlangen.de