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Rhinoviren effektiv bekämpfen

Rhinoviren effektiv bekämpfen

Neue Wege für die Immunantwort bei Asthma bronchiale

Mit dem Herbst beginnt in unseren Breitengraden die Hochsaison für Rhinoviren, denn diese fühlen sich bei nasskaltem Wetter am wohlsten. Sie verursachen Erkältungssymptome, die für die meisten Menschen nicht weiter gefährlich sind. Anders jedoch etwa bei Kindern, die unter Asthma bronchiale leiden. Kommt es zu einer Infektion mit Rhinoviren, kann sich deren Gesundheitszustand erheblich verschlechtern. Wie sich das verhindern lässt, erforschte unlängst ein Team aus Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Erlangen in Zusammenarbeit mit internationalen Kollegen. Die Ergebnisse sind im „European Respiratory Journal“ erschienen.

Untersucht wurden Vorgänge auf molekularer Ebene, denn für eine erfolgreiche Bekämpfung der Viren durch das körpereigene Immunsystem spielen bestimmte Rezeptoren auf der Zelloberfläche eine große Rolle. Prof. Dr. Dr. Susetta Finotto, Leiterin der Molekular-Pneumologischen Abteilung des Uni-Klinikums Erlangen, erklärt: „Normalerweise eliminiert das Immunsystem die Rhinoviren. Jedoch muss es zunächst zu einer Immunantwort angeregt werden.“ Dies geschieht vor allem mittels des Botenstoffs Interferon-alpha, der wiederum über entsprechende Rezeptoren in die vom Virus befallenen Zellen gelangt. Bei den asthmatischen Kindern funktioniert das jedoch nicht optimal. Das Interferon-alpha gelangt nicht ausreichend in die Zellen und das Virus breitet sich weiter aus.

Mithilfe des am Uni-Klinikum Erlangen untersuchten Moleküls R848 können allerdings die Rezeptoren für Interferon-lambda aktiviert werden. Dies hat die Forschungsgruppe anhand von In-vitro-Tests mit Blutzellen von Kindern mit und ohne Asthma nachgewiesen. „Die Behandlung mit R848 ebnet dem Interferon-lambda den Weg in die Zellen, sodass eine antivirale Immunantwort ermöglicht wird“, sagt Prof. Finotto.

Publikation im Volltext: DOI: 10.1183/13993003.01562-2020

Quelle: uni | mediendienst | forschung Nr. 90/2020

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Dr. Susetta Finotto
Telefon: 09131 85-42454
E-Mail: susetta.neurath-finotto(at)uk-erlangen.de