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Traktor legt Hand in Trümmer

Traktor legt Hand in Trümmer

Plastisch-chirurgisches Klinikteam rettet schwer verletzte Hand – Patient bedankt sich auf Bayern 3

Ein tragischer Arbeitsunfall hätte Klaus Weller aus Kosbach beinahe die linke Hand gekostet – doch ein engagiertes OP-Team des Uniklinikums Erlangen bewahrte den 56-jährigen Landwirt vor dem Schlimmsten. Als Klaus Weller Ende April 2025 die Räder seines Traktors wechseln will, passiert es: Während er den Wagenheber höher schraubt, kippt das Fahrzeug plötzlich um und begräbt die linke Hand des Landwirts unter sich. „Ich konnte sie irgendwie noch herausziehen“, berichtet er. „Dabei riss der Ringfinger fast komplett ab, Haut und Gewebe wurden vom Handrücken abgezogen.“ Klaus Wellers Sohn, der alles aus wenigen Metern Entfernung mitansah, wählte den Notruf. Noch in der Nacht wurde der Patient in der Plastisch- und Handchirurgischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Dr. h. c. Raymund E. Horch) des Uniklinikums Erlangen operiert – sechs Stunden lang kämpfte ein Team unter der Leitung von Dr. Wibke Müller-Seubert um die Wiederherstellung seiner Hand.

Nach dem Eingriff wurde Klaus Weller drei Wochen lang vom Team der Plastischen/Handchirurgie auf Station B2-2 des Chirurgischen Zentrums betreut. Am Tag seiner Entlassung war der Patient bereits um 5.00 Uhr wach und hörte Radio. Das Team von Bayern 3 fragte alle Zuhörenden, warum sie so früh schon ausgeschlafen haben, und bat sie, eine Sprachnachricht zu schicken. Klaus Weller zögerte nicht und sendete folgende Message aus dem Krankenhaus: „Die Station ist die beste der Welt! Von der Putzfrau über die Pflege bis zu den Ärzten. Einen besonderen Dank möchte ich Frau Dr. Müller-Seubert aussprechen, die meine Hand wiederhergestellt hat.“

„Wir wussten von der Aktion nichts und waren so gerührt, als wir das auf Bayern 3 gehört haben“, erklärt Klinikdirektor Prof. Dr. Dr. h. c. Raymund E. Horch. Zusammen mit der Operateurin Dr. Müller-Seubert begutachtete Prof. Horch jetzt, fünf Wochen nach dem Unfall, das OP-Ergebnis. Der Ringfinger konnte gerettet und wieder angenäht werden. Noch stabilisiert eine Schiene die Hand. Dr. Müller-Seubert nutzte mehrere Venen aus Klaus Wellers Arm sowie Haut, Unterhaut und Blutgefäße aus seinem Oberschenkel, um die Hand mikrochirurgisch zu rekonstruieren. „Außerdem hatte der Patient sehr viele unschöne Brüche, die ich mit Drähten stabilisiert habe“, so die Oberärztin. „Das öffentliche Dankeschön zu hören, hat mich persönlich und das ganze Team total gefreut!“

„Jeden Tag hat Dr. Müller-Seubert persönlich nach mir gesehen“, erinnert sich der glückliche Patient. „Alle auf Station waren ohne Ausnahme immer freundlich und hilfsbereit. Nie hatten sie schlechte Laune – auch nicht, wenn sie gestresst waren. Sogar mein Zimmernachbar war super. Es hat einfach alles gepasst!“ Aus Dankbarkeit möchte Klaus Weller nun die Forschung von Wibke Müller-Seubert mit einer Spende unterstützen.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Dr. h. c. Raymund E. Horch
09131 85-33277
hp-sekretariat(at)uk-erlangen.de