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Wenn der Nerv nervt: Gesichtsnervenlähmungen – was tun?

Wenn der Nerv nervt: Gesichtsnervenlähmungen – was tun?

Bürgervorlesung am 3. Februar 2020 informiert über Behandlungsmöglichkeiten bei einer Fazialisparese

Dem Gegenüber zuzwinkern, lachen, die Stirn runzeln oder die Nase rümpfen: Mit unserer Mimik verleihen wir unseren Gefühlen Ausdruck. Ist der Gesichtsnerv jedoch nicht mehr intakt, können Betroffene die Gesichtsmuskeln nicht mehr richtig bewegen. Das hat auch psychische Folgen – viele Leidtragende fühlen sich unwohl in ihrer Haut. Welche Behandlungsmöglichkeiten es bei einer Gesichtsnervenlähmung gibt, ist daher Thema der Bürgervorlesung von Prof. Dr. Dr. Marco Kesting, Direktor der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgischen Klinik, und Dr. Ingo Ludolph, geschäftsführender Oberarzt der Plastisch- und Handchirurgischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Dr. h. c. Raymund E. Horch). Die beiden Experten des Universitätsklinikums Erlangen referieren am Montag, 3. Februar 2020, um 18.15 Uhr im Rudolf-Wöhrl-Hörsaal, Östliche Stadtmauerstraße 11 in Erlangen. Interessierte sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.

Eine Gesichtsnervenlähmung, auch Fazialisparese genannt, kann sowohl angeboren sein als auch durch bestimmte Erkrankungen wie Borreliose oder anderweitige Infektionen ausgelöst werden; sie tritt aber auch als Folge eines Schlaganfalls oder Unfalls im Schädelbereich auf. Ein Tumor kann ebenfalls eine Lähmung der Gesichtsmuskulatur hervorrufen. Die meisten Fälle haben jedoch gar keine nachweisbare Ursache und die Lähmung setzt ohne ersichtlichen Anlass ein. Vorzeichen können Schmerzen hinter dem Ohr, Geschmacksbeeinträchtigungen oder Gefühlsstörungen im Wangenbereich sein. Meist tritt eine Gesichtsnervenlähmung einseitig auf, sodass ein Mundwinkel nach unten hängt, Speichel herausfließen kann und Betroffene dadurch Probleme beim Essen und Sprechen haben. Auch das Augenlid lässt sich oft nicht mehr vollständig schließen, was eine ständige Augentrockenheit oder sogar Hornhautschäden verursachen kann.

Diese Symptome können eine starke psychische Belastung sein, weshalb viele Patientinnen und Patienten die Fazialisparese behandeln lassen wollen. Dafür kommen verschiedene Methoden infrage. In bestimmten Fällen kann eine Behandlung mit Kortison oder anderen Medikamenten vorgenommen werden. Ergänzend werden meist physio- sowie ergotherapeutische oder logopädische Maßnahmen verordnet. In schwereren Fällen oder bei nicht zu erwartender Heilung erwägen Ärztinnen und Ärzte aber auch chirurgische Eingriffe. So können beispielsweise Lidkorrekturen vorgenommen werden, um den Lidschluss des Auges zu verbessern. Daneben gibt es heute neben sogenannten statischen Operationsverfahren auch dynamische, also die Bewegungsfähigkeit wiederherstellende Verfahren, wobei auch mikrochirurgische Muskelverpflanzungen oder eine Nerventransplantation durchgeführt werden können.

Einladung zur Bürgervorlesung

Welche Ursachen hat eine Gesichtsnervenlähmung? Wie kann diese behandelt werden und welche Maßnahmen sind für Betroffene individuell geeignet? Diese und ähnliche Fragen beantworten Prof. Kesting und Dr. Ludolph ausführlich am Montag, 3. Februar 2020, in ihrer gemeinsamen Bürgervorlesung „Wenn der Nerv nervt: Gesichtsnervenlähmungen – was tun?“. Die Veranstaltung beginnt um 18.15 Uhr im Rudolf-Wöhrl-Hörsaal, Östliche Stadtmauerstraße 11 in Erlangen. Im Anschluss sind die Besucherinnen und Besucher herzlich eingeladen, Fragen zu stellen.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Dr. Marco Kesting
Tel.: 09131 85-33601
E-Mail: mkg-chirurgie(at)uk-erlangen.de

Prof. Dr. Dr. h.c. Raymund E. Horch
Telefon: 09131 85-33277
E-Mail: kathrin.maurer(at)uk-erlangen.de

Gesamtprogramm "Neues aus der Universitätsmedizin Erlangen" im Wintersemester 2019/2020