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Woher kommt das Asthma?

Woher kommt das Asthma?

Erlanger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen die Raumluft zur Asthmabekämpfung bei Kindern

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Molekular-Pneumologischen Abteilung (Leiterin: Prof. Dr. Dr. Susetta Finotto) des Universitätsklinikums Erlangen untersuchen im Rahmen eines neuen EU-Projektes die Raumluft von Schulklassen. Die Forscherinnen und Forscher wollen Schadstoffe identifizieren, die bei Kindern zu Asthma führen können. Das Projekt SynAir-G wird in den kommenden vier Jahren mit insgesamt 6,6 Millionen Euro gefördert.

Unterschiedliche Schadstoffe wie Viren, Bakterien oder Feinstaub haben – auch in Kombination – Auswirkungen auf die Lungengesundheit, das Immunsystem und die mentale Gesundheit von Kindern. Das gilt vor allem für die Raumluft in der Schule, aber auch für die zu Hause. Das Ziel des Projektes ist es, durch die Analyse der Zusammensetzung von Luftverschmutzungen herauszufinden, welche Kombinationen am gesundheitsschädlichsten sind und wie diese sich auf den Körper auswirken. „Dieses EU-Projekt ist entscheidend in der Erforschung des Zusammenspiels von Partikeln, Viren und Allergenen bei der Entstehung von Asthma im Kindesalter“, sagt Prof. Dr. Dr. Susetta Finotto, Leiterin der Molekularen Pneumologie des Uni-Klinikums Erlangen, die für den Forschungspart der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) verantwortlich ist.

Anhand von klinischen Studien der Partnerländer werden Schulkinder in ganz Europa und ihre Umgebung hinsichtlich Luftverschmutzungen beobachtet. Die Erlanger Arbeitsgruppe wird anhand dieser Luftanalysen die Stoffkombinationen im Labor mithilfe von Zellkulturversuchen, In-vitro-Lungengewebemodellen und experimentellen Modellen analysieren. Am Ende des Projektes soll das Wissen über das Zusammenspiel von Luftverschmutzungen verbessert und in weiteren Schritten auch eine technische Lösung für die Überwachung und Reinigung der Luft gefunden werden. Zusätzlich sollen auf Grundlage dieses Projektes neue Richtlinien für die Innenraumluftqualität erarbeitet werden. „SynAir-G ist ein wegweisendes Projekt für bessere Luftqualität in den Klassenzimmern von Schulkindern und darüber hinaus,“ erklärt Susetta Finotto. Die Arbeitsgruppe um Prof. Finotto hat jahrelange Erfahrung in der Erforschung der Immunpathogenese des Asthmas bronchiale und auch in der Forschung zum nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom.

Über SynAir-G

SynAir-G steht für „Disrupting Noxious Synergies of Indoor Air Pollutants and their Impact in Childhood Health and Wellbeing, using Advanced Intelligent Multisensing and Green Interventions“. Die Erlanger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind dabei Teil eines interdisziplinären Teams, zu dem Forscherinnen und Forscher unter anderem aus Frankreich, Finnland, Großbritannien und Griechenland gehören. Zugleich ist die FAU die einzige deutsche Universität, die an dem aus Mitteln des Horizon-Europe-Forschungsrahmenprogramms geförderten Projekt teilnimmt.

Quelle: uni | mediendienst | forschung Nr. 18/2022

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Dr. Susetta Finotto

09131 85-35883

susetta.finotto(at)uk-erlangen.de