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Lindauer Nobelpreisträgertagung

Lindauer Nobelpreisträgertagung

Bericht über die Lindauer Nobelpreisträgertagung von Magdalena Bolsinger und Alexander German, Abteilung für Molekulare Neurologie, Universitätsklinikum Erlangen, 13. Juli 2023

Inspiration und Motivation

Die Teilnahme an der Lindau Tagung der Nobelpreisträger ist ein einzigartiges Erlebnis, voller Ehrfurcht und Inspiration - das durften wir selbst erfahren. Wir hatten das Privileg, die Molekulare Neurologie des Universitätsklinikums Erlangen bei dieser renommierten Veranstaltung zu repräsentieren.

In der malerischen Stadt Lindau am Bodensee begann die Tagung mit einem inspirierenden Vortrag der Nobelpreisträgerin Professorin Frances Arnold. Sie ist für ihre Pionierarbeit auf dem Gebiet der gerichteten Evolution bekannt und zeigte mögliche Einsatzgebiete dieser Technik für eine effiziente und nachhaltige Zukunft der chemischen Industrie. Sie zeigte eindringlich, wie die Biologie um uns herum Antworten auf große Fragen unserer Zeit geben kann.

Während der Konferenz konnten wir uns mit einigen der brillantesten Wissenschaftlern austauschen, darunter die Professoren Stefan Hell, John O'Keefe und Edvard Moser, die im Jahr 2014 Nobelpreise erhielten. Ihre Erkenntnisse waren besonders aufschlussreich, auch in Bezug auf unsere eigene Arbeit in der Molekularen Neurologie.

Professor Hell, Nobelpreisträger für die Entwicklung der hochauflösenden Fluoreszenzmikroskopie, erläuterte, wie diese Technologie die biologischen Wissenschaften verändert, indem sie Forschern eine nie dagewesene räumliche Auflösung z.B. des Zellinneren ermöglicht.

Die Professoren John O'Keefe und Edvard Moser, für ihre bahnbrechende Arbeit am 'GPS-System' des Gehirns bekannt, unterstrichen die Verbindung von Neurologie und räumlicher Wahrnehmung. Ihre Erkenntnisse revolutionieren unser Verständnis davon, wie unser Gehirn räumliche Umgebungen verarbeitet, was breite Auswirkungen hat - zum Beispiel ermöglichen sie ein besseres Verständnis der Alzheimer-Krankheit.

Ein weiterer Höhepunkt war der Austausch mit den anderen Teilnehmern. Es war faszinierend, über wissenschaftliche Themen zu diskutieren und festzustellen, dass wir als junge Generation unabhängig von unseren Zukunftsplänen ähnliche Perspektiven teilen. Aus diesen Begegnungen werden nicht nur Freundschaften, sondern auch wertvolle Kooperationen entstehen.  Denn wie Randy W. Schekman, Nobelpreisträger aus dem Jahr 2013, so treffend formulierte: „Forschung ist Teamarbeit.“

Die Lindau Tagung war ein intensives Erlebnis geprägt von Inspiration, Lernen und Motivation. Sie erlaubte uns, tiefe Einblicke in den größeren Kontext der Wissenschaft, die wir in unser Fachgebiet der Molekularen Neurologie und unsere Arbeit einbringen können. Mit den Weisheiten und der ansteckenden Motivation dieser herausragenden Wissenschaftler machen wir uns nun an unsere Forschung in Franken.

Ein Bericht von Herrn Dr. med. A. German und Frau M. Bolsinger, B.Sc. (Mitarbeiter der Abteilung für Molekulare Neurologie)