Transfusionsmedizinisches HLA-Labor erneut EFI-akkreditiert
Höchste Qualitätsstandards bei feingeweblicher Typisierung
Das Team des HLA-Labors der Transfusionsmedizinischen und Hämostaseologischen Abteilung (Leiter: Prof. Dr. Holger Hackstein) des Universitätsklinikums Erlangen darf sich ein weiteres Jahr lang mit dem Zertifikat „EFI-akkreditiert“ schmücken.
Die EFI (European Federation for Immunogenetics) ist die europäische Gesellschaft für Immungenetik, Histokompatibilitätstestung und Transplantation. EFI-zertifizierte Labore und deren feingewebliche Untersuchungsergebnisse erfahren weltweit große Anerkennung. Im HLA-Labor der Erlanger Transfusionsmedizin untersucht werden vorrangig Blutspender, gespendetes Plazentarestblut sowie Patienten, die im Rahmen einer Transfusion Nebenwirkungen erlitten haben.
HLA steht für „Humane Leukozyten-Antigene“. Bei einer feingeweblichen Untersuchung werden die HLA-Merkmale bestimmt – sozusagen die Blutgruppe der weißen Blutkörperchen. Diese spielen eine wichtige Rolle bei der Transplantation von Blutstammzellen oder Organen, können aber auch bei Nebenwirkungen im Rahmen von Bluttransfusionen relevant sein. Ein weiteres Feld ist die Untersuchung hinsichtlich der sogenannten F/NAIT: Hierbei handelt es sich um eine geburtshilfliche Komplikation, bei der mütterliche Antikörper gegen spezifische Merkmale auf den Blutplättchen zu schweren Blutungen beim neu- oder ungeborenen Kind führen können.
Auch für die kürzlich erteilte NetCord-FACT-Akkreditierung der Erlanger Stammzellbank ist die EFI-Akkreditierung von großer Bedeutung. „Die erste EFI-Akkreditierung erhielten wir bereits 2002, also noch vor meiner Zeit“, sagt PD Dr. Julian Strobel, seit 2006 Teammitglied und seit 2019 Laborleiter. „Seither werden wir alle drei Jahre von internationalen Inspekteuren der EFI danach beurteilt, ob wir den hohen Ansprüchen des EFI-Laborstandards noch genügen. In den beiden Jahren dazwischen muss mittels eingereichter Selbstinspektionsunterlagen bewiesen werden, dass die Standards erfüllt werden.“
Nachgewiesen werden muss unter anderem, dass alle Teammitglieder regelmäßig themenbezogene Fortbildungen besuchen. Außerdem müssen die Medizinisch-technischen Laboratoriumsassistentinnen jedes Jahr in verblindeten Versuchen beweisen, dass sie die jeweiligen Techniken weiterhin gut beherrschen. „Die Kompetenzevaluation ist immer eine spannende Angelegenheit. Bisher haben unsere Kolleginnen aber immer tadellos abgeschnitten. Eine vor dem Hintergrund unseres relativ breiten Testportfolios nicht zu unterschätzende Leistung“, sagt PD Dr. Strobel. Die nächste Inspektion ist für den Frühsommer 2021 zu erwarten.
Weitere Informationen:
PD Dr. Julian Strobel
Telefon: 09131 85-36404
E-Mail: julian.strobel(at)uk-erlangen.de