Bei Patienten, die mit SARS-CoV 2 infiziert sind und die Risikofaktoren für einen schweren Krankheitsverlauf haben, führt die frühzeitige Behandlung mit direkt antiviral wirksamen Pharmaka zu einer Reduktion der Krankheitsschwere sowie einem verminderten Hospitalisierungs- und Letalitätsrisiko.
Die aktuell verfügbaren monoklonalen Antikörper gegen SARS-CoV2zeigen (in-vitro) keine ausreichende Wirkung gegen die vorherrschenden Virusvarianten und werden deshalb derzeit nicht empfohlen.
Anwendungshinweise für direkt wirksame antivirale Pharmaka:
Für Patienten/-innen , die asymptomatisch sind oder milde bis moderate Symptome aufweisen und Risikofaktoren für einen schweren Verlauf bieten, stehen als ambulante Therapieoptionen aktuell Remdesivir (Veklury®) zur intravenösen sowie Nirmatrelvir/Ritonavir (Paxlovid®) zur oralen Therapie zur Verfügung.
Die Wirksamkeit von Remdesivir (Veklury®) und Nirmatrelvir/Ritonavir (Paxlovid®) ist bei den aktuellen Omikron-Varianten vermutlich nicht eingeschränkt (in-vitro Daten).
Eine Entscheidungshilfe zur antiviralen Therapie bei COVID-19 finden Sie bei der Fachgruppe COVRIIN auf den Internetseiten des RKI . Eine interaktive Orientierungshilfe findet sich darüber hinaus unter COVID-19-Therapieempfehlungen.
Weitere Informationen zu Nirmatrelvir/Ritonavir (Paxlovid®):
Nirmatrelvir hemmt die SARS-CoV-2-like Protease und Ritonavir verzögert den Abbau von Nirmatrelvir.
- Die Therapie mit Nirmatrelvir/Ritonavir soll möglichst frühzeitig, d.h. so bald wie möglich nach einem positiven SARS-CoV2-Test und maximal fünf Tage nach Symptombeginn erfolgen.
- Nirmatrelvir/Ritonavir birgt zahlreiche Interaktionsrisiken. Die Begleitmedikation des Patienten ist daher zwingend auf Interaktionen zu prüfen. Hinweise hierzu bieten beispielsweise eine Übersicht der COVRIIN sowie https://www.covid19-druginteractions.org/
- Die Therapie erfolgt über 5 Tage, 2 x täglich 300 mg/ 100 mg p.o. (es müssen je 2 Tabletten Nirmatrelvir (pinkfarben) und 1 Tablette Ritonavir (weiß) zeitgleich morgens und abends eingenommen werden), ggf. Dosisreduktion bei Niereninsuffizienz vgl. Fachinfo. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
- Wesentliche Nebenwirkungen sind Geschmacksstörungen, Diarrhoe, Kopfschmerzen und Erbrechen.
- Keine Daten bei unter 18-Jährigen
- Keine Daten zur Anwendung bei Schwangeren
- Bei Frauen im gebärfähigen Alter: Empfängnisverhütung während und bis 7d nach der Anwendung empfohlen (Wirksamkeit hormoneller Kontrazeptiva nicht sicher gegeben)