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Pressemitteilungen

Aktuelle Presseinformationen

Hier finden Sie die jeweils aktuellsten Nachrichten aus dem Uniklinikum Erlangen. Eine vollständige Übersicht über alle Meldungen bekommen Sie im jeweiligen Archiv.

Dr. Patrick Süß erhält Memorialstipendium der Else Kröner-Fresenius-Stiftung

Jedes Jahr ermöglicht das renommierte Memorialstipendium der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) in Höhe von je 250.000 Euro sechs jungen Ärztinnen und Ärzten, sich dank der Freistellung von klinischen Aufgaben zwei Jahre lang auf ihre Erfolg versprechenden Forschungsvorhaben zu konzentrieren. Zu den diesjährigen Stipendiaten gehört auch Dr. Patrick Süß, Arzt der Molekular-Neurologischen Abteilung (Leiter: Prof. Dr. Jürgen Winkler) des Uniklinikums Erlangen. Im Rahmen seines geförderten Forschungsprojekts wird Dr. Süß untersuchen, wie chronische Darmentzündungen Parkinson-typische Veränderungen und Immunantworten im Mittelhirn auslösen. Um diese abzumildern, sollen örtliche Immunzellen, sogenannte Mikroglia, gezielt beeinflusst werden.

Die Verleihung findet im Rahmen der Absolventenfeier am 26.10.2024 statt

Alexander German erhält den Promotionspreis 2024 der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg für das Konzept der "Voxelomics". Voxelomics verwendet maschinelles Lernen, um zusätzliche Informationen aus radiologischen Bilddaten zu extrahieren. Voxel sind die kleinsten Einheiten von 3D-Bildern. Werden viele verschiedene 3D-Bilder des gleichen Gewebes erfasst, so entstehen zusätzliche Informationen über die physikalischen Eigenschaften des Gewebes, die herkömmlich nicht direkt für diagnostische Zwecke genutzt werden.

Alexander German konnte durch eine Machbarkeitsstudie nachweisen, dass es möglich ist, diese Informationen zu nutzen, um die Gewebearten des Gehirns zu klassifizieren. Voxelomics könnte zukünftig dazu beitragen, das Vorhandensein von pathologischen Veränderungen wie Tumoren, Entzündungen und Neurodegeneration zu erkennen.

Die Voxelomics-Technik ist kompatibel mit verschiedenen bildgebenden Verfahren. Die Technik könnte als Ergänzung zu traditionellen Bildauswertung dienen, insbesondere bei der multiparametrischen Magnetresonanztomographie. Sie bietet auch eine potenzielle Alternative zu herkömmlichen atlasbasierten Methoden durch eine präzisere Unterscheidung anatomischer Strukturen.

Obwohl die bisherigen Ergebnisse vielversprechend sind, sind weitere umfassende Studien erforderlich, um die Anwendbarkeit dieser Technik auf verschiedene Erkrankungen zu prüfen.  

Originalarbeit: German et al., NeuroImage 2021: Brain tissues have single-voxel signatures in multi-spectral MRI; doi.org/10.1016/j.neuroimage.2021.117986 ;

Team des Uniklinikums Erlangen untersucht neuen Wirkstoffansatz

Die Parkinson-Erkrankung ist die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Es kommt zu Bewegungsstörungen wie Zittern und Bewegungssteifheit und bisher gibt es keine Therapie, die die Ursache der Erkrankung bekämpft. Einem Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Uniklinikums Erlangen und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) ist es jetzt gelungen, weitere molekulare Details der Erkrankung zu entschlüsseln.

Hinter dem Begriff „Darm-Hirn-Achse“ steckt die Annahme, dass es einen Zusammenhang zwischen neurologischen Erkrankungen und immunologischen Veränderungen im Gastrointestinaltrakt gibt, dass also Darm und Gehirn miteinander kommunizieren – und dass sich Krankheiten beider Systeme gegenseitig beeinflussen oder sogar bedingen könnten.

Gesteuert werden die Wechselwirkungen durch eine höchst komplexe Kommunikation aus neuronalen, hormonellen, metabolischen, immunologischen und mikrobiellen Signalen. Was diese Kommunikation genau ausmacht, untersucht die neu eingerichtete klinische DFG-Forschungsgruppe KFO 5024 am Deutschen Zentrum Immuntherapie (DZI) des Uniklinikums Erlangen. Dies erfolgt in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Immunologie, Gastroenterologie und den Neurowissenschaften, sowie der Integration von Bioinformatik, maschinellem Lernen und Medizintechnik.

 

Weiter Informationen finden Sie unter www.dzi.uk-erlangen.de und www.kfo5024.med.fau.de

Titel: Lysosomal Function and Dysfunction of Astrocytes in Synucleinopathies

Die Arbeit von Magdalena Bolsinger thematisiert die Rolle des Lysosoms in Astrozyten in Synucleinopathien, einer Gruppe von neurodegenerativen Erkrankungen, die durch die Ablagerung des Proteins α-Synuclein im Gehirn gekennzeichnet sind. Zu diesen Erkrankungen zählen unter anderem die Multisystematrophie und Lewy-Körper-Demenzen wie der Morbus Parkinson. Bisher wurde die zentrale Funktion des Lysosoms im α-Synuclein Stoffwechsel  vor allem in Neuronen untersucht.

In ihrer Arbeit konnte gezeigt werden, dass primäre Astrozyten aus einem Mausmodell für Multisystematrophie eine verminderte lysosomale Funktion aufwiesen, die sich nach zwei Wochen wieder erholte, was mit einer erhöhten lysosomalen Aktivität und verminderten α-Synuclein-Spiegeln einherging. Darüber hinaus zeigten sowohl primäre Astrozyten als auch Astrozyten aus humanen induzierten pluripotenten Stammzellen (hiPSC) eine schnelle Aufnahme und einen vermutlich lysosomal vermittelten effizienten Abbau von extern zugeführtem α-Synuclein.

Diese Ergebnisse unterstreichen die zentrale Rolle der Astrozyten und ihrer Lysosomen in der Pathologie von Synucleinopathien. Der beobachtete effiziente Abbau von α-Synuclein, die veränderte lysosomale Funktion sowie der mögliche astrozytäre Erholungsmechanismus tragen maßgeblichen zum Verständnis der Entstehung und möglichen Behandlungsstrategien von Synucleinopathien bei.

Einladung zur DZI-Online-Fragestunde am 03.07.2024 über neuen Behandlungsweg bei Parkinson

Menschen mit Parkinson stehen in ihrem Alltagsleben vor vielen Herausforderungen. Eine sich langsam reduzierende Bewegungsfähigkeit, Stürze oder Freezing, das sogenannte Einfrieren beim Gehen, sind ständige Begleiter dieser Erkrankung, die derzeit in Deutschland etwa 400.000 Personen betrifft. Parkinson ist nach Alzheimer die zweithäufigste neurodegenerative Krankheit weltweit. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler davon aus, dass sich die Patientenzahlen im kommenden Jahrzehnt weltweit verdoppeln. In der nächsten Online-Fragestunde des Deutschen Zentrums Immuntherapie des Uniklinikums Erlangen informieren Prof. Dr. Jürgen Winkler, Leiter der Bewegungsambulanz der Molekular-Neurologischen Abteilung des Uniklinikums Erlangen, und Nicole Pohlschmidt, Leiterin Digitale Medizinische Services der Erlanger Portabiles HealthCare Technologies GmbH, über einen neuen Behandlungsweg mit Patienten-App und Parkinson-Telenurse. Die kostenlose Online-Veranstaltung findet am Mittwoch, 3. Juli 2024, von 17.00 bis etwa 18.00 Uhr statt. Patientinnen und Patienten, Angehörige und alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Am 08. Mai 2024 fand das letzte offizielle Treffen der Wissenschaftler in Berlin statt, die an der klinischen Validierungsstudie Mobilise-D beteiligt sind. Es gab zahlreiche Vorträge zu aktuellen Analysen innerhalb unserer vier klinischen Kohorten. Die Studie in Erlangen mit Parkinson-Patienten wird weitergeführt mithilfe einer Förderung der Michael J. Fox Foundation.

Vielen Dank an alle Teilnehmenden für die wertvolle Unterstützung bei dem derzeit weltweit größten Projekt zum Nutzen von digitalen Mobilitätsdaten aus dem Alltag beim Parkinson-Syndrom.

Seltene Erkrankung im Fokus

Betroffene mit der seltenen Erkrankung hereditäre spastische Paraplegie Typ 11 (SPG11) könnten bald von aktuellen Forschungsergebnissen zu Krankheitsmechanismen und potenziellen Blut-Biomarkern profitieren: Analysen am Uniklinikum Erlangen identifizieren mögliche Ansatzpunkte für Therapien und Überwachung des Krankheitsverlaufs.

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