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Pressemitteilungen

Aktuelle Presseinformationen

Hier finden Sie die jeweils aktuellsten Nachrichten aus dem Uniklinikum Erlangen. Eine vollständige Übersicht über alle Meldungen bekommen Sie im jeweiligen Archiv.

Team des Uniklinikums Erlangen untersucht neuen Wirkstoffansatz

Die Parkinson-Erkrankung ist die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Es kommt zu Bewegungsstörungen wie Zittern und Bewegungssteifheit und bisher gibt es keine Therapie, die die Ursache der Erkrankung bekämpft. Einem Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Uniklinikums Erlangen und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) ist es jetzt gelungen, weitere molekulare Details der Erkrankung zu entschlüsseln.

Hinter dem Begriff „Darm-Hirn-Achse“ steckt die Annahme, dass es einen Zusammenhang zwischen neurologischen Erkrankungen und immunologischen Veränderungen im Gastrointestinaltrakt gibt, dass also Darm und Gehirn miteinander kommunizieren – und dass sich Krankheiten beider Systeme gegenseitig beeinflussen oder sogar bedingen könnten.

Gesteuert werden die Wechselwirkungen durch eine höchst komplexe Kommunikation aus neuronalen, hormonellen, metabolischen, immunologischen und mikrobiellen Signalen. Was diese Kommunikation genau ausmacht, untersucht die neu eingerichtete klinische DFG-Forschungsgruppe KFO 5024 am Deutschen Zentrum Immuntherapie (DZI) des Uniklinikums Erlangen. Dies erfolgt in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Immunologie, Gastroenterologie und den Neurowissenschaften, sowie der Integration von Bioinformatik, maschinellem Lernen und Medizintechnik.

 

Weiter Informationen finden Sie unter www.dzi.uk-erlangen.de und www.kfo5024.med.fau.de

Titel: Lysosomal Function and Dysfunction of Astrocytes in Synucleinopathies

Die Arbeit von Magdalena Bolsinger thematisiert die Rolle des Lysosoms in Astrozyten in Synucleinopathien, einer Gruppe von neurodegenerativen Erkrankungen, die durch die Ablagerung des Proteins α-Synuclein im Gehirn gekennzeichnet sind. Zu diesen Erkrankungen zählen unter anderem die Multisystematrophie und Lewy-Körper-Demenzen wie der Morbus Parkinson. Bisher wurde die zentrale Funktion des Lysosoms im α-Synuclein Stoffwechsel  vor allem in Neuronen untersucht.

In ihrer Arbeit konnte gezeigt werden, dass primäre Astrozyten aus einem Mausmodell für Multisystematrophie eine verminderte lysosomale Funktion aufwiesen, die sich nach zwei Wochen wieder erholte, was mit einer erhöhten lysosomalen Aktivität und verminderten α-Synuclein-Spiegeln einherging. Darüber hinaus zeigten sowohl primäre Astrozyten als auch Astrozyten aus humanen induzierten pluripotenten Stammzellen (hiPSC) eine schnelle Aufnahme und einen vermutlich lysosomal vermittelten effizienten Abbau von extern zugeführtem α-Synuclein.

Diese Ergebnisse unterstreichen die zentrale Rolle der Astrozyten und ihrer Lysosomen in der Pathologie von Synucleinopathien. Der beobachtete effiziente Abbau von α-Synuclein, die veränderte lysosomale Funktion sowie der mögliche astrozytäre Erholungsmechanismus tragen maßgeblichen zum Verständnis der Entstehung und möglichen Behandlungsstrategien von Synucleinopathien bei.

Einladung zur DZI-Online-Fragestunde am 03.07.2024 über neuen Behandlungsweg bei Parkinson

Menschen mit Parkinson stehen in ihrem Alltagsleben vor vielen Herausforderungen. Eine sich langsam reduzierende Bewegungsfähigkeit, Stürze oder Freezing, das sogenannte Einfrieren beim Gehen, sind ständige Begleiter dieser Erkrankung, die derzeit in Deutschland etwa 400.000 Personen betrifft. Parkinson ist nach Alzheimer die zweithäufigste neurodegenerative Krankheit weltweit. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler davon aus, dass sich die Patientenzahlen im kommenden Jahrzehnt weltweit verdoppeln. In der nächsten Online-Fragestunde des Deutschen Zentrums Immuntherapie des Uniklinikums Erlangen informieren Prof. Dr. Jürgen Winkler, Leiter der Bewegungsambulanz der Molekular-Neurologischen Abteilung des Uniklinikums Erlangen, und Nicole Pohlschmidt, Leiterin Digitale Medizinische Services der Erlanger Portabiles HealthCare Technologies GmbH, über einen neuen Behandlungsweg mit Patienten-App und Parkinson-Telenurse. Die kostenlose Online-Veranstaltung findet am Mittwoch, 3. Juli 2024, von 17.00 bis etwa 18.00 Uhr statt. Patientinnen und Patienten, Angehörige und alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Am 08. Mai 2024 fand das letzte offizielle Treffen der Wissenschaftler in Berlin statt, die an der klinischen Validierungsstudie Mobilise-D beteiligt sind. Es gab zahlreiche Vorträge zu aktuellen Analysen innerhalb unserer vier klinischen Kohorten. Die Studie in Erlangen mit Parkinson-Patienten wird weitergeführt mithilfe einer Förderung der Michael J. Fox Foundation.

Vielen Dank an alle Teilnehmenden für die wertvolle Unterstützung bei dem derzeit weltweit größten Projekt zum Nutzen von digitalen Mobilitätsdaten aus dem Alltag beim Parkinson-Syndrom.

Seltene Erkrankung im Fokus

Betroffene mit der seltenen Erkrankung hereditäre spastische Paraplegie Typ 11 (SPG11) könnten bald von aktuellen Forschungsergebnissen zu Krankheitsmechanismen und potenziellen Blut-Biomarkern profitieren: Analysen am Uniklinikum Erlangen identifizieren mögliche Ansatzpunkte für Therapien und Überwachung des Krankheitsverlaufs.

Symposium würdigt Adolf von Strümpell – Pionier auf dem Gebiet der seltenen Erkrankung HSP

Schätzungsweise nur 4.000 Menschen in ganz Deutschland haben sie: die Hereditäre Spastische Spinalparalyse (HSP), eine seltene Form der erblichen Querschnittslähmung. In Erlangen wird die neurodegenerative Erkrankung, die mehr als 70 Unterformen hat, seit über 130 Jahren erforscht und behandelt. Heute finden Patientinnen und Patienten in der Molekular-Neurologischen Abteilung (Leiter: Prof. Dr. Jürgen Winkler), in der Stammzellbiologischen Abteilung (Leiterin: Prof. Dr. Beate Winner) sowie am Zentrum für Seltene Erkrankungen Erlangen bzw. am Zentrum für Seltene Bewegungserkrankungen des Uniklinikums Erlangen Anlaufstellen mit viel Erfahrung. Im Rahmen eines internationalen wissenschaftlichen Symposiums vom 6. bis 8. März 2024 brachten sich nun verschiedene Expertinnen und Experten am Uniklinikum Erlangen auf den neuesten Stand zu Diagnostik und Therapie der seltenen Erkrankung. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Tom-Wahlig-Stiftung, die HSP-Forschungsprojekte fördert und betroffene Familien unterstützt, und dem TreatHSP-Konsortium – einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten bundesweiten Zusammenschluss von HSP-Spezialistinnen und -Spezialisten – statt.

Manfred-Roth-Stiftung übergibt Spendenscheck für Studie bei Parkinson-Syndrom

Eingeschränkte Bewegungsfähigkeit, zitternde Hände, Arme und Beine sowie steife Muskeln sind häufig die ersten Anzeichen des Parkinson-Syndroms. Auslöser der Erkrankung sind abgestorbene Nervenzellen im Gehirn. Durch gezieltes Training können Betroffene ihre motorischen Fähigkeiten erhalten bzw. ausbauen. Im Rahmen einer Studie der Molekular-Neurologischen Abteilung des Uniklinikums Erlangen (Leiter: Prof. Dr. Jürgen Winkler) nehmen Parkinsonpatientinnen und -patienten zu Hause an einem geführten Online-Training teil. Dafür übergab die Manfred-Roth-Stiftung, vertreten durch Stiftungsvorstand Dr. Wilhelm Polster und Stiftungsrat Klaus Teichmann, nun einen Spendenscheck in Höhe von 35.000 Euro an den Arbeitsgruppenleiter für Bewegungsanalyse und digitale Medizin PD Dr. Heiko Gaßner und seine Mitarbeiterin Isabelle Teckenburg. Die Forschungsstiftung Medizin des Uniklinikums Erlangen stockte die Summe im Rahmen des Matching-Funds-Programms auf insgesamt 47.250 Euro auf.

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